Im Projekt "Entzinkung von Stahlschrotten" wurde ein neues Vorentzinkungsverfahren entwickelt, mit dem sich vor allem das zum Korrosionsschutz von Stahl verwendete Zink zurückgewinnen lässt. Durch diese effiziente Recyclingtechnologie werden die Primärrohstoffreserven geschont. Des Weiteren wird der Gießerei-Industrie ein hochwertiger Einsatzstoff in Form der entzinkten definierten Blechqualitäten zur Verfügung gestellt, die einen höheren Verkaufserlös erzielen. In dem neuen Verfahren zur sauren Stahlentzinkung, der sogenannten Bypass-Vorentzinkung, werden die erzeugten zinkhaltigen Lösungen in den Primärzinkgewinnungsprozess zurückgeführt. So gelingt ein abfallfreies Zinkrecycling.
2010 wurde eine Anlage zur sauren Entzinkung im halbtechnischen Maßstab errichtet. Der Planungsdurchsatz betrug 24 Tonnen pro Tag. Anschließende reaktionskinetische Untersuchungen und Parameterstudien zeigten, dass ein maximaler Durchsatz von 400 Tonnen pro Tag erreicht werden kann. Die Verfahrenskosten der Entzinkung von einer Tonne Stahlschrott belaufen sich dabei auf etwa fünf Euro. Als Produkte entstehen Schwefelsaure Lösungen mit 120 Gramm Zink pro Liter und Stahlschrott mit über 98 Prozent Entzinkungsgrad. Für diesen Prozess wurden die beiden internationalen Patente "Saure Entzinkung" und "Verfahren zur selektiven sauren Entzinkung von Stahlschrotten" erteilt.
Im Vergleich mit dem Stand der Technik der Sekundärzinkgewinnung sinkt der Energiebedarf um etwa 75 Prozent, es müssen weniger Kohle und andere Zuschlagsstoffe eingesetzt werden. Das prozessbezogene Zinkausbringen erhöht sich von 75 auf etwa 98 Prozent und es kommt zu einer signifikanten Verminderung der CO2-Emissionen gegenüber der heutigen Prozesskette.
Für die Forschungsergebnisse ist bereits eine Umsetzung absehbar: Die Volkswagen AG sucht derzeit einen geeigneten Standort für den Aufbau einer industriellen Entzinkungsanlage im Presswerkbereich, deren Realisierung 2013 angestrebt wird.